Johanna Röh, Tischler­meisterin

Johanna Röh ist Tischlermeisterin und hat ihre Tischlerei vor mehr als 7 Jahren in der Nähe von Alfhausen bei Osnabrück (Niedersachsen) gegründet.

Johanna Röh, Foto: Angelika Kamlage

Die Tischlerei ist Johannas große Leidenschaft. Sie arbeitet eng mit ihren Kund*innen zusammen, orientiert sich an deren Wünschen und entwirft mit viel Liebe zum Detail Möbel, die am besten ganze Generationen überdauern sollen.

Familie und Selbständigkeit

Als bei Johanna der Wunsch nach Familienplanung konkret wurde, begann ein bürokratischer Hürdenlauf mit für sie sehr unbefriedigendem Ausgang. Denn: Selbstständige haben nicht denselben Anspruch auf Mutterschutz wie Angestellte, Auszubildende oder Studierende. Schwangerschaft wird, so stellte sie am eigenen Beispiel fest, schnell zur Existenzbedrohung.

Mutterschutz für alle

Für gleiche Rechte im Mutterschutz für selbstständige Schwangere wurde eine Petition ins Leben gerufen, die es mit durchbrechendem Erfolg sogar in den Bundestag schaffte. Ein Votum darüber, das sensible Thema weiter zu verfolgen, wurde von allen Parteien einstimmig angenommen. Das Bundesfamilienministerium ist beauftragt, eine Verbesserung der derzeitigen Situation zu prüfen.

Johanna Röh Tischlerin
Foto: Nora Hansen

Für Johanna ist dies ein Teilerfolg. So lange es keine Gesetzesänderung gibt, ist es ihr ein Anliegen, weiter für das Thema zu sensibilisieren. Aus diesem Grund hat sie mit einigen Mitstreiterinnen den gemeinnützigen Verein Mutterschutz für Alle! e. V. gegründet – weil es für Veränderungen mehr braucht als nur Awareness. Sie wollen damit Betroffene stärken und vernetzen und Sprachrohr für sie sein.

Unterstützung für Veränderung

Der Verein sucht neue Mitstreiter*innen. „Je mehr Menschen dem Verein beitreten, desto besser“, erklärt die Tischlermeisterin, denn: „Viele Mitglieder zu haben bedeutet nämlich, dass wir für die Personen sprechen dürfen. Das gibt unserer Initiative Stimme und Gewicht.“

Ziel ist es, so viele Personen wie möglich zu erreichen und auch mediale Aufmerksamkeit zu erregen, bis eine Gesetzesänderung erreicht wird. Auch das Thema lokal in den eigenen Verbänden und in der Politik anzusprechen, kann große Wirkung zeigen.

Mutterschutz für alle in den sozialen Medien: Instagram | Facebook

Das Kompetenzzentrum für Berliner Handwerker*innen des bfw wird durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung des Landes Berlin gefördert.

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