Mitten in Neukölln, in der Karl-Marx-Straße, schlägt das Herz einer besonderen Werkstatt: drittwerk – Werkstatt für Metallbearbeitung GmbH – ein Kollektivbetrieb für Metallbearbeitung mit über 40 Jahren Geschichte. Die Metallbauer*innen Katrin Backhaus, Luise Hofmeier, Tsai-Wei Su und Lucia Schmitz sind ein Teil davon.

Der Schwerpunkt der Werkstatt liegt in der Bauschlosserei: Hier entstehen Treppen, Geländer, Möbel & Maßanfertigungen aus Stahl & Edelstahl – mit Präzision, Kreativität und viel Leidenschaft. Auch Reparaturarbeiten gehören zum Repertoire: Wo ein Schweißpunkt fehlt, wird er vom drittwerk Team gemacht, so dass sowohl Ressourcen als auch Geldbeutel geschont werden können.
Gegründet 1981 als links-alternatives Männerkollektiv, hat sich drittwerk radikal weiterentwickelt: Heute arbeiten hier Menschen unterschiedlicher Herkunft, Altersgruppen & Geschlechtsidentitäten auf Augenhöhe zusammen. Entscheidungen werden gemeinschaftlich getroffen, Verantwortung und Einkommen solidarisch geteilt. Ausgebildet werden vor allem FLINTA* Personen. Seit der Gründung wird bei drittwerk in wechselnder Besetzung kollektiv geschlossert und diskutiert. Zurzeit sind drittwerk zu sechst, plus fast immer ein*e Praktikant*in.
Die Selbstbeschreibung von drittwerk klingt wie Musik in unseren Ohren: „Seit zig Jahren sind wir im einst reinen Männerkollektiv voll divers: mehrheitlich Frauen & lesbisch – schwul – hetero, jung – alt, von hier & anderswo gemischt. Wir bauen am liebsten für nette Leute – Architekt*innen, Hausverwaltungen, Schulen und Kitas, Läden, Hausprojekte, Einzelpersonen – vom kleinen Möbelstück bis zum Stahlbau. Wir teilen die Arbeit und das Geld möglichst hierarchiefrei auf, beim Küchendienst & Putzen genauso wie beim Kundengespräch und der Montage. Nicht immer einfach, aber wir bemühen uns.“
Drittwerk ist ein außergewöhnlicher selbstverwalteter Betrieb mit einem erfolgreichen Arbeitsmodell jenseits klassischer Hierarchien.